Telegabel zu hart, nach Simmeringwechsel. EN 500A 04 von 1993

  • Ein letztes Tach nochmal, in diesem Jahr !
    Gestern, habe ich mir ein Herz gefasst, und mich an die Telegabel gemacht.
    Nachdem ich die vollkommen verrotteten Staubkappen abgepopelt hatte, kam ein recht ordentliches Innenleben hervor.
    Die Simmeringe waren zwar noch dicht aber mit meiner Brille (die für richtig alte Säcke), konnte man den einen oder anderen Riss sehen.
    Also habe ich die Holme wieder eingespannt, entdeckelt und versucht, oben, die Abschlussplatte, mit einem Parallelabzieher einzudrücken.
    ....nix da, keinen Minimeter hat sich das bewegt !

    Also ausgebaut und ab, zusammen mit der tauglosen Buchelischwarte, nache Werkstatt.
    Nach vier Stunden konnte ich die Teile wieder abholen.
    Während des Befüllens, schepperte bei mir das Telefon, da im Bucheli, wohl verschiedene Füllstände stehen.
    ....ok. jetzt haben die was mit Luft und einem Spezianalwerkzeug gemacht, weil alles zu hart gewesen sei,
    obwohl die angegebene Ölmenge schon unterschritten war....

    ...also den Rotz abgeholt, die Teile und alles mühevoll (nicht meine Arbeitshöhe) wieder zusammengebaut.
    Siehe da, der Federweg beträgt jetzt nur noch 20mm obwohl er eigentlich 150 mm betragen sollte.
    Was kann ich jetzt machen ?
    Hat jemand ne Ahnung ?
    Gruß

  • :chopper:

    Ich würde sagen irgendwas stimmt da nicht . Da hilft dann nur : Alles auf Anfang .

    Alles nochmal auseinander nehmen und genau überprüfen , danach neu montieren . Darauf achten das es nach Buch oder Anleitung gemacht wird . Da es Probleme gab nicht so wieder einbauen wie Du es auseinander genommen hast .


    Oesie

    :chopper: Das Leben ist zu kurz um traurig zu sein . :P:

  • 20mm sind schon verdammt sportlich. Ferndiagnose ist eh immer scheiße. Ich geh davon aus, dass bei der Einbaureihenfolge des Federpakets irgendwas furchtbar schief gelaufen ist. Unbedingt alles wieder auseinander und bloß keine übermäßigen Belastungstests in diesem Zustand machen.


  • Hat jemand ne Ahnung ?
    Gruß

    naja - kann ja nicht sooo schwer sein sofern man beim Zusammenbau alles wieder in genau umgekehrter Reihenfolge wie beim Zerlegen gemacht hat.

    In Deinem Fall hat aber - wenn ich Deinen Beitrag korrekt interpretiere - Deine Werkstatt dat Dingens zerlegt - und Du wieder zusammengebaut.

    Ich kenn die Gabelsektion der tauglose Buchelischwarte nicht - evtl. hilft Dir ein Auszug aus dem Haynes (für 450er+500er)?

    Logischerweise in Englisch - aber irgendwas ist ja immer :zwinker:

    Edit ergänzt: hab noch ein Bild von meiner "Gabelrenovierung" vor einigen Jahren dazugehängt

  • Deine Werkstatt dat Dingens zerlegt - und Du wieder zusammengebaut.

    Tach, nee, eben nicht!
    Ich glaube nicht, wenn ich der Werkstatt nur die Drecksarbeit überlassen hätte, dass die das gemacht hätten.
    Es war schon nicht so angenehm, dass die meine mitgebrachten Teile verwendet haben.
    Was die letztendlich gemacht haben, weiß ich nicht !

    Der Mechaniker meinte jedenfalls, es sei jetzt schon sehr wenig Öl drin.
    Ich habe ihn auch gefragt, ob er einen Gegenhalter für den Konus hat, da meinte er, dass man die Schraube, unten,
    für einen Simmerringwechsel, gar nicht öffnen muss, das sei nur bei einer kompletten Demontage nötig ???!!!
    Das kam mir dann doch etwas fremd vor !
    Gruß

  • als "Gegenhalter" hatte ich eine 1/2 Zoll-Ratschenverlängerung konisch angeschliffen (kann man auf meinem Bild gut erkennen) - Insgesamt drei Verlängerungen zusammengesteckt waren mit dem T-Griff lang genug

  • Der Mechaniker meinte jedenfalls, es sei jetzt schon sehr wenig Öl drin.
    Ich habe ihn auch gefragt, ob er einen Gegenhalter für den Konus hat, da meinte er, dass man die Schraube, unten,
    für einen Simmerringwechsel, gar nicht öffnen muss, das sei nur bei einer kompletten Demontage nötig ???!!!

    mit der Aussage wäre die werkstatt für mich "gestorben".

    jetz mal zum Verständnis: wie mißt du die 20 mm? du hast die gabel montiert ,rad montiert?

    mach doch einfach einen kabelbinder bei entlastetem vorderrad -das heißt es hängt in der luft- um ein gabelrohr direkt oberhalb der staubkappe und mißt von dort bis oberkante rohr bzw oberer gabelbrücke.

    dann rad normal belasten und nochmals messen (ergebnis nennt sich negativfederweg) und

    dann vorerrad mit bremse voll eintauchen, jetzt wieder ab kabelbinder messen , das ergibt dann den kompletten ferderweg.

    wenn du voll belastet, hörst du dann irgendein metallische schlagen?

    Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

    :aetsch:

  • wie mißt du die 20 mm

    Ich hatte sie aufgebockt und die Rohre, nach der Montage, mit einem Lappen kurz abgerieben.
    Nach dem Ablassen der Maschine, habe ich 50cm Anlauf genommen, die Vorderradbremse gezogen
    und mit meinem vollen Gewicht eingefedert.
    Da die Holme einen leichten Fettfilm hatten, konnte ich sehen, wo die Staubkappe gestoppt hat.

    wenn du voll belastet, hörst du dann irgendein metallische schlagen?

    Nein, da ist keinerlei Geräusch oder statischer Widerstand.
    Heute kam endlich der ersehnte Luftfiltereinsatz, nach dem Einbau, habe ich mal eine kleine Runde hinter dem Haus gedreht.
    Sie zieht und klingt jetzt viel besser und die Marke am Holm, steht jetzt bei 28 mm.
    Das Fahrgefühl ist mit der harten Gabel, gar nicht mal so schlecht, finde ich !

  • dann sind deine Werte auch nicht wirklich ausschlaggebend. Evtl hat deine Werkstatt anderes oel genommen welches bei den zur Zeit vorherrschenden temps relativ dickflüssig ist und somit zur verhärtung der gabel beiträgt.

    Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

    :aetsch:

  • wie mißt du die 20 mm

    Gutes Neues erstmal !
    Ich habe den Federweg jetzt mit der Kabelbindermethode gemessen.
    Bei komplett entlastetem Vorderrad, den Kabelbinder angebracht und gemessen.
    Maschine auf Eigengewicht abgelassen und drucklos gerde gestellt.
    Messergebnis negativer Federweg, 20 mm.
    Dann unter Belastung gemessen, 30 mm
    Macht zusammen 50 mm, im gesamten Federweg.
    Gruß

  • naja - kann ja nicht sooo schwer sein

    Tach nochmal.
    Sooo einfach ist es wohl auch nicht, ich hätte wahrscheinlich die Plörre in einen Messbecher gekippt
    und gepumpt um das Volumen des Inhalts zu ermitteln.
    Die Werkstatt, hat leider alles nach Vorgabe von Bucheli gemacht.
    Früher fand ich die Bücher einfach nur bekloppt, mittlerweile, halte ich die Schwarten für gefährlich !
    Laut Bucheli kommen, bis 1995 über 400 ml Öl in die Holme und ab 95, sogar noch mehr, die unterscheiden auch nicht zwischen "A,B oder C" !
    Wenn ich bei Tante Louis nachschaue, bekomme ich für die 93er A eine Füllmenge von 330 ml, bei einem Standrohrdurchmesser von 36 mm.
    Die "C" hat 41 mm Standrohre und benötigt 430 ml.
    Wem soll man jetzt glauben ?!
    Kannst du zum Abgleich, bitte mal schauen, was der Haynes über die Füllmenge meiner 1993 A auspuckt ?
    Wäre echt nett, danke !

  • für die 93er A eine Füllmenge von 330 ml,

    Das sollte passen. Wenn die Gabel ganz ausgezogen ist und im Rohr die Feder drin ist aber ohne die Hülse, müssten innen vom Holm (Rohr) ende bis zum Öl ca. 160mm sein. Das wäre dann das sogenannte Luftpolster.

    :chopper: Der Weg ist das Ziel,möge der Weg nie Enden :chopper:

  • Hallo EN-Do
    Das ist eine sehr gute Information, die ich notiert habe !
    Leider habe ich meinen Abzieher verliehen und nie wieder bekommen, also kann ich die Dichtplatte nicht eindrücken.
    Besteht eventuell die Möglichkeit, das überschüssige Öl an der Ablassschraube zu entnehmen, ohne oben zu öffnen ?

    Gruß

  • Leider habe ich meinen Abzieher verliehen und nie wieder bekommen, also kann ich die Dichtplatte nicht eindrücken.

    ich hab immer (weil bei der 450er noch ein Luftventil in dem Stopfen steckt) eine 15 Nuss aufgesetzt und einen Spanngurt drüber nach unten abgespannt. Hat zumindest soweit funktioniert den Verschlussstopfen 5mm nach unten drücken damit man die Rundfeder mit zwei kleinen Schraubendrehern aus dem Standrohr rausfriemeln konnte. Einbau ging immer locker ohne Gurt.