Eigenartiges Startverhalten

  • Hallo!

    Ich bedanke mich mal für die herzliche Aufnahme im Forum!
    Wies der Teufel so will, habe ich gleich direkt ein Problem diese Woche bekommen.

    Mein Starter startet nicht mehr richtig. Es macht klack und nix dreht. Okeee, das ist schon hunderte Male dagewesen, ich weiß... Aber jetzt kommts:
    Per Zufall bin ich draufgekommen, dass wenn ich den ersten Gang einlege und das Motorrad gegen die Fahrtrichtung drücke, kommt ein Geräusch, dass sehr ähnlich dem Geräusch ist, dass direkt nach dem Abstellen eines Motorrads immer, so für vielleicht eine viertelte Sekunde, kommt. So wie wenn der Startermotor leicht angedreht werden würde. Und jetzt kann man starten. Achja und dieses Geräusch, dass immer beim Abstellen des Motors normalerweise auftritt, kommt irgendwie nicht mehr jedes Mal beim Abstellen. Weiß nicht ob das damit zusammenhängt oder eh normal ist.

    Das Verhalten kann ich mir daweil noch absolut nicht erklären und ich finde selbst nach Stunden der Recherche kein ähnliches Problem. Da wohl Relais, Anlassermotor usw. zu funktionieren scheinen, wollte ich mal euch fragen, ob ihr irgendeine Idee oder einen Ansatz dazu habt, was da das Problem sein kann. Ich sollte da möglichst bald draufkommen, da ich bezweifle dass meine Startmethode gesund für den Motor sein kann.

  • Anlasserkohle ist verschlissen, durch die Bewegung kommen die Kohlen wieder auf Kontakt, geht aber auch nicht mehr lange ;)

    Stephan aus Castalla/Spain :Fire3:


    Du bist nie zu alt, um dir ein neues Ziel zu setzen oder einen neuen Traum zu träumen.

  • ich würde auch den anlasser ausbauen, zerlegen und gründlich reinigen .evtl sind nicht nur die kohlen sondern auch schon der kollektor inne fritten, dann kannst du das teil nur noch tauschen

    Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

    :aetsch:

  • es können auch die Kontakte der Batterie nicht sauber sein oder die Verbindung der Kabelklemmen ist nicht gut drauf, das hat bei mir mal zu so einen "Nichtstartverhalten" mit Flackern geführt

    Unser größter Ruhm ist es nicht niemals zu fallen,

    sondern jedesmal wieder aufzustehen :zwinker:

  • Vielen Dank schon mal! :up:

    Hab morgen endlich meinen ersten freien Tag und komme endlich mal wieder in meine Werkstatt. Werd dann alles mal durchtesten. Mit euren Stichwörtern, habe ich dann eh doch noch einige, hoffentlich ebenfalls nützliche, Infos gefunden. :D

  • Ausschließen ob es etwas "vor" dem Anlasser ist, kannst du ja recht einfach. + Pol der batterie mit einem Kabel an den + Pol des Anlassers halten.

    Entweder es tut sich was oder nicht.

    Wenn sich der Anlasser regt, liegt dein Problem woanders. tut sich nichts, bist du an der richtigen Stelle.

    Viel Spaß beim Schrauben

  • So... Ich habe nun alles durchgemessen und konnte das Problem Dank euch und anderer Stellen hier im Forum auf den Anlassermotor eingrenzen.
    Ausgebaut (das geht tatsächlich auch ohne Motordeckel entfernen und Ölpatzerei, nur halt mit viel Gefummel) und zerlegt sieht das so aus wie auf den Fotos.
    Ich nehme mal an, der schwarze Staub waren mal meine Kohlen? Oder was sagt ihr? Theoretisch müsste ich das ganze nur reinigen und neue Kohlen einsetzen, oder?
    Sind Kohlen allgemein häufiger Verschleiß? Weil ich überlege mir die Arbeit und das Geld zu sparen und eventuell einen Anlasser von einer geschlachteten EN einzubauen...


    IMG_20200711_153734.jpg
    IMG_20200711_153814.jpg

  • Zumindest die rechte Kohle sieht ja noch gut aus. Stecken die vielleicht nur fest? Dann würde reinigen ausreichen.

    Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist Dein Einstellung zum Problem. (Cpt. Jack Sparrow)

  • :chopper:

    Bist Du sicher das das " Kohlenstaub " ist ?? Irgendwie ist mir das zuviel Staub für das bischen Kohle . Sie noch mal genauer nach wo der Staub her kommt .


    Oesie

    :chopper: Das Leben ist zu kurz um traurig zu sein . :P:

  • nee Oesie , die Menge ist nicht zuviel.

    Einzig seltsam ist,das die eine Kohle mehr abgenutzt scheint als die andere-wahrscheinlich sitzt die fest,wie Jens schon richtig bemerkt hat.

    Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

    :aetsch:

  • Tatsächlich hat es gereicht das alles nur zu reinigen. Offenbar hatte der ganze Kohlestaub die Zwischenräume am Kommutator verstopft wodurch es zu Kurzschlüssen gekommen ist.
    Ob die Kohlen klemmen konnte ich nicht feststellen. Scheint sonst alles zu funktionieren.
    Also der Anlassermotor dreht an sich wieder. Jetzt muss der nur noch wieder eingebaut werden... Nach einer Stunde gefummel hätte ich ihn aber am liebsen in die Ecke geworfen und hab mein Gemüt dann schnell mit einem Bier abgekühlt. Vielleicht geht´s beim nächten Mal endlich.

  • Ich vermute der Kollege will den Anlasser auch ohne Demontage des Motordeckels versuchen und das dürfte nicht funktionieren.

    Stephan aus Castalla/Spain :Fire3:


    Du bist nie zu alt, um dir ein neues Ziel zu setzen oder einen neuen Traum zu träumen.

  • Ich konnte den Anlasser immer aus und einbauen, ohne sonstige Teile zu demontieren. Ist aber wirklich ’ne verdammte Fummelei und so ‘n Beruhigungsbier kann Wunder wirken!!!

    Voll geil, wenn ich rechts am Griff drehe, wird die Landschaft schneller 8)

  • Ich konnte den Anlasser immer aus und einbauen, ohne sonstige Teile zu demontieren. Ist aber wirklich ’ne verdammte Fummelei und so ‘n Beruhigungsbier kann Wunder wirken!!!

    aber nur wenn das kleine Ritzel in dem die Anlasserwelle steckt hinter der Abdeckung in Fett/Schmodder feststeckt. Fällt bei Abziehen des Anlassers und sauberer Umgebung gnadenlos nach unten :zwinker:

    Anlasser.jpg

  • Genau so, Juf :up:

    Ich konnte mich erinnern, das ich damals gleich eine Dichtung besorgt hatte und den Deckel demontiert hatte.

    Stephan aus Castalla/Spain :Fire3:


    Du bist nie zu alt, um dir ein neues Ziel zu setzen oder einen neuen Traum zu träumen.

  • Ja, es war dann im Endeffekt so wie von Juf beschrieben. Die Schwerkraft zieht das Ritzel gnadenlos nach unten, also musste ich doch den Deckel demontieren. Hätte ich vorher gewusst wie einfach das ist, hätte ich mir einiges erspart, aber die Ehrfurcht von einem geöffneten Motor ist für mich als autodidaktisch, dilletantischen Schrauber doch groß gewesen. Es gibt an der Stelle nur diesen einen Ring der diese Durchführung der Gangschaltung festhält, der richtig richtig nervig ist und mich wahrscheinlich eine Stunde gekostet hat jeweils beim Ein- und Ausbau.
    Aber jetzt geht´s. Nach drei Wochen stehen zur besten Ausfahrzeit, eeeendlich :dance:

    Danke nochmal an all die Tipps hier :up:

  • Dieser Ring nennt sich Seegering und ist mit einer passenden Seegeringzange in weniger als 10 sec. de und auch wieder montiert.

    Wenn man schon sparen will und selbst schraubt sollte man es nicht beim werkzeug tun. :winke:

    Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

    :aetsch: