Klackern im Zylinder, beim Beschleunigen.

Moin!

Ich habe meine KZ550B gerade general überholt. Sie läuft jetzt eigentlich super, aber beim Beschleunigen höre ich ein Klackern aus dem Zylinder/Zylinderkopf - eher linksseitig. Beim kalten Motor ist es auch im Leerlauf zu hören, beim warmen dann nicht mehr. Das ist auch kein besonders lautes Klackern und ja: "Klappersaki", ich weiß... aber mich beunruhigt es schon ein wenig, zumal ich Donnerstag auf Tour will.

Als ich das Ventilspiel überprüft habe, habe ich beim 2. Auslassventil von links (von insgesamt 4 AV) ein zu geringes Spiel festgestellt (0,02mm unterhalb der Toleranz).

Was dann komisch war: Ich habe den 2,45mm Shim gegen einen 2,40 getauscht und war immer noch 0,01 mm unterhalb der Toleranz. Ich dachte mir "gut, vielleicht anfangs einen Messfehler gehabt und es war vielleicht doch schon ein 2,40 Shim drin..." also nochmal gegen einen 2,35mm Shim getauscht, geprüft und es passte. Lag auch nach ein paar Umdrehungen der Kurbelwelle immer noch schön innerhalb der Toleranz. Alle anderen passten auch noch. Aber jetzt dieses Klackern... kann es sein, dass das Ventil oder der Sitz vielleicht schon etwas abgekriegt hat? Lief ja immerhin mit zu engem Ventilspiel...

Eine andere Vermutung wäre eventuell die Steuerkette - glaube ich allerdings weniger, weil die müsste man dann ja eigentlich dauerhaft hören. Ich hatte ja allerdings das Problem mit dem Kettenspanner, da der (wie ich hier an anderer Stelle schon beschrieben habe) nicht automatisch war (wie eigentlich original), sondern der Querkeil manuell zu spannen war. Ich habe den Spanner eingebaut, Kurbelwelle gedreht, so dass die Kette gespannt ist, und dann den Querkeil so weit eingeschraubt, bis ich einen Wiederstand gespürt habe (er also gegen den Druckstößel drückt), aber eben nicht mehr. Oder hätte ich den vielleicht doch noch mehr spannen sollen? Eigentlich spannt der federbelastete Druckstößel ja schon die Kette. Der Querkeil ist ja nur dazu da, damit die nicht zurückfedert, wenn ich das richtig verstanden habe. Allerdings könnte man die Steuerkette ja theoretisch noch mehr spannen, wenn man den Querkeil noch weiter rein schraubt (und damit auch der Druckstößel weiter rein gehen würde). Aber ich dachte mir, dass der Druck beim Automatischen ja auch nicht allzu hoch sein kann oder hat der Querkeil da eine besonders starke Feder? Naja, ich tippe ja wie gesagt eh auf die Ventile / das Ventil...

Moin!

Hier noch ne kleine Rückmeldung zu dem Klackern, von dem ich dachte es kommt aus dem Zylinder - kam es aber nicht. Da es nur phasenweise auftrat und nur während der Fahrt, war es schlecht zu lokalisieren, dann habe ich aber festgestellt, dass es vom Tacho her kam. Ich habe den mal ausgebaut und nachgesehen. die Zahnräder/-walzen, die für die Km-Zähler sind, sind aus Plastik und wirken daher nicht besonders stabil, aber sie funktionieren. Ich habe das Ganze mal ein bisschen sauber gemacht und wieder zusammen gebaut. Das Klackern kommt manchmal immer noch. Wenn ich ein wenig an der Tachowelle hin und her rüttel (da wo die in den Tachon geht), ist es oft wieder weg. Jetzt könnte ich mir einfach denken "lass klappern, egal", aber da mir schon eine Tachowelle gebrochen ist, habe ich Bedenken, dass es mir nun langfristig auch die Zweite schrottet. Wie ich das Problem beheben kann ist mir rätselhaft. Wie gesagt, meistens funktioniert es ja wunderbar, nur wenn das Klackern auftritt, sieht man auch an der Tachonadel, dass da etwas nicht stimmt, da diese auf einmal anfängt wie wild herum zu tanzen und auch mal enorm ausschlägt (z. B. 160 bei 60). Ich könnte mir das Problem eigentlich nur noch bei der dünnen Metallwelle vorstellen, die zur Tachonadel geht, wo oben auch diese Spiralfeder dran hängt. In der Mitte läft die nämlich etwas im Winkel, aber da kommt man so nicht dran. Vermutlich hilft da nur ein neuer Tacho, aber den noch zu bekommen ist eine andere Sache...

@Wolf: Ich habe das mit dem Steuerkettenspanner erst mal so gelassen, da nichts zu hören ist. Der Motor läuft schön ruhig (bis auf das Kawa-typische Klappern im Getriebe). Da ist auf jeden Fall nichts von der Steuerkette zu hören und da ich sie auch nicht zu stramm spannen will, lasse ich es so. Hab diesbezüglich auch mal ne Bekannte in der Werkstatt gefragt, die meinte auch: "Solange die nicht schlackert, ist es gut. Auf keinen Fall zu stramm ziehen."

Aber mal ne andere Frage: Ich habe versucht, Heizgriffe mit einem Arbeitsrelais über Zündung anzuschließen, leider erfolglos. Ich wollte das Zündungsplus vom Rücklicht abgreifen, aber das funktionierte nicht. Die Heizgriffe wie auch das Relais habe ich jeweils getestet - funktioniert beides einwandfrei, also muss ich die falsche Leitung erwischt haben. Ich hatte drei zur Auswahl und mittlerweile auch alle drei ausprobiert - nichts! Gemessen habe ich auf einer Leitung ca. 10 V auf Zündung, funktionierte aber trotzdem nicht. Die Batterie hat aber mit 13 V genug Saft... Hat Kawasaki vielleicht eine einheitliche Farbe für das Zündungsplus-Kabel? Das wäre ja erstmal das einfachste. Ich habe zwar auch den Schaltplan, aber aus dem werde ich nicht schlau - Elektrik war noch nie so mein Ding.^^

Hm, die Tachowelle könnte besser eigentlich nicht liegen. Nirgendwo ein Knick oder Engpass, alles schön frei. Ich glaube auch nicht, dass es an der Welle liegt, sondern Eher am Tacho selbst, entweder die Zahnräder für die Zähler oder eben die Tachonadelwelle. Vielleicht ist die Aufnahme auch schon ausgenudelt.

Das Problem mit dem Zündungsplus hat sich übrigens von selbst geklärt. Das Kabel, das ich als erstes für das Zündungsplus angenommen habe (in meinem Fall das rote), war auch das Richtige - ich habe nur nicht bedacht, dass da erst Saft drauf ist, wenn der Motor läuft.

Worum ich mich langfristig noch kümmern werde, ist die automatische Blinkerrückstellung, da die nicht mehr funktioniert. Den Schalter habe ich schon mit Kontaktspray behandelt, das wars aber nicht. Muss ich irgendwann mal durchmessen, ob überhaupt noch ein Impuls ankommt. Aber das eilt nicht. Wer braucht schon eine Blinkerrückstellfunktion?